Hin und wieder stolpert man bei der Jobsuche über befristete Positionen, die auf 12 oder manchmal 24 Monate ausgelegt sind. Auf den ersten Blick wirken die Jobs unattraktiv, man sucht ja nach einer dauerhaften beruflichen Heimat und plant zumindest für sich selbst langfristig (und dann ironischerweise doch wieder nach 3 Jahren zu wechseln).
Befristete Positionen bieten einige Vorteile, die ihr bei eurer Überlegung auf jeden Fall mit in die Waagschale werfen solltet. Wir zeigen euch die häufigsten Chancen einmal auf, denn befristete Jobs müssen nicht immer Ladenhüter sein.
Unattraktivität ist Trumpf
Wer will schon für 12-24 Monate einen Job annehmen? Genau, diese Überlegung hast nicht nur du sondern auch andere. Auf so eine Position kommen im Durchschnitt somit schon einmal weniger Bewerbungen als auf eine andere, nicht befristete Position. Wir sprechen hier natürlich vom Idealzustand, in diesen Zeiten von einem starken Bewerbermangel ist es überhaupt nicht selbstverständlich, dass sich überhaupt auch nur eine Bewerberin findet. Diese vermeintliche Unattraktivtität des Jobs verschiebt somit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu eurem Gunsten. Weniger Bewerberinnen bedeutet auch weniger Mitbewerberinnen.
Es ist leichter zu wechseln
Unternehmen werden also eine größere Not haben, diese Position besetzen zu können und werden weniger streng in der Personalauswahl sein. Wenn ihr in der Vergangenheit Probleme hattet bzw. auf Lücken im Lebenslauf angesprochen wurdet, werden diese Punkte bei so einem Job weniger kritisch hinterfragt werden. Das bedeutet nicht „die nehmen ja sowieso jeden“ die Anforderungen werden aber dennoch tendenziell geringer sein.
Höheres Gehalt
Bei einer verschobenen Angebot-Nachfrage-Kurve habt ihr zudem deutlich bessere Chancen auf ein höheres Gehalt. Zum einen gibt es weniger Mitbewerber auf den Job, zum anderen können die Personalentscheider das höhere Gehalt auch besser intern verkaufen (“sonst bewirbt sich ja keiner”). Es muss zudem bedacht werden, dass ein Unternehmen das hohe Gehalt nicht für immer auf der Payroll hat sondern nur für die nächsten 1-2 Jahre, Ausreißer sind hier eher zu tolerieren. Diese Konstellation spielt euch hier eindeutig in die Hände.
Perspektivenwechsel
Karriereratgeber raten davon ab alle 2 Jahre den Job zu wechseln, Personaler sehen häufige Wechsel auch nicht gerne. Befristete Positionen werden allerdings dort nicht mit eingerechnet, es ist also nicht schlimm so einen Job nach 2 Jahren wieder abzugeben. Wichtig wäre es jedoch die Befristung im Lebenslauf direkt anzugeben um etwaigen Rückfragen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ihr habt somit die Chance woanders reinzuschnuppern ohne das Risiko des Jobhoppings zu haben.
Übernahme sehr wahrscheinlich
Der Arbeitsmarkt im gehobenen Assistenzbereich ist unfassbar gut, nur in seltenen Fällen lassen euch Arbeitgeber nach Ablauf der Befristung einfach so weiterziehen. Meist findet sich, sofern ihr euren Job gut gemacht habt, intern eine neue passende Aufgabe. Natürlich kommt es vor, dass befristete Jobs auch unbesetzt auslaufen, wie gesagt, oft findet jedoch eine Übernahme statt.
Fazit
Alle aufgezählten Punkte stellen lediglich Chancen und Möglichkeiten dar, nichts davon muss eintreten. Wenn ihr euch derzeit sowieso in einer Phase der Veränderung befindet und ihr aktiv auf Jobsuche seid macht es durchaus Sinn sich solche Positionen anzusehen, eine sichere Festanstellung würde ich dafür jedoch nicht unbedingt aufgeben.

