Die Private Equity und Venture Capital Szene fliegt in Deutschland aufgrund ihrer Größe oft unter dem Radar. Im Hintergrund werden Milliardenschwere Deals gemacht die wenn überhaupt nur in der Wirtschaftspresse zu finden sind. Warum gerade hier starke Assistentinnen gesucht werden, erfahrt ihr hier.
Warum wir aufklären
Im professionellen Assistenzbereich ist die Leistungsdichte sehr hoch und es gibt anders als in anderen Berufsgruppen wenig valide Informationen. Wir versuchen euch ein möglichst realistisches Bild der Arten von Arbeitgebern zu zeichnen, damit ihr ohne häufige Arbeitgeberwechsel eure Karriere aufbauen könnt. Da der Assistenzberuf keine geschützte Bezeichnung ist, ist es insbesondere wichtig, innerhalb der Branche angesehene Arbeitgeber zu haben um sein Renommee aufzubauen. Wie man so einen Arbeitgeber findet und auswählt zeigen wir euch.
Kerngeschäft
Private Equity Unternehmen beteiligen sich an anderen Unternehmen oder kaufen sie komplett auf. Die Investments laufen entweder passiv oder die Investoren versuchen aktiv in die Unternehmensgeschicke einzugreifen oder strukturieren es um/sanieren es. Private Euqity Häuser beteiligen sich meist an Unternehmen, die nicht öffentlich an der Börse gehandelt werden können (daher Private). Venture Capital (also Wagniskapital) Unternehmen hingegen beteiligen sich an deutlich riskanteren Unternehmungen, wie Turnaround-Firmen oder Start Ups. Vom Ablauf her sind die Prozesse relativ ähnlich. PE/VC-Unternehmen versuchen das eingesetzte Eigenkapital zu mehren und an die Anteilseigner auszuschütten bzw. zu reinvestieren. Hinter den PE/VC-Häusern stehen oft Fondsgesellschaften, institutionelle Investoren aber auch Privatpersonen oder Family Offices, die nicht selbst investieren.
Einsatz und Aufgaben der Assistenz
Die Struktur der Unternehmen/Fonds/Gesellschaften ist zu diversifiziert um typische Berufsbilder abzuleiten. Die Größe der Büros schwankt von 2 bis 200 Mitarbeiter und ist daher in keine Form zu gießen. Am häufigsten sind in PE/VC-Häusern zweifelsohne Team- und Partnerassistentinnen anzutreffen, die alle administrativen Prozesse abbilden. Das Aufgabenfeld variiert stark und ist direkt proportional zur Größe des Büros (gemessen in Personen). Bei einem 5 köpfigen Private Equity-Fonds übernimmt die Assistenz häufig Zusatzaufgaben, die sonst von einer Fachabteilung wie Marketing oder Veranstaltungsmanagement übernommen werden würde. Größere PE/VC-Häuser haben hingegen meist Spezialfunktionen für ihre Bedürfnisse und die Assistentinnen konzentrieren sich auf die Administration. Das Umfeld ist auf jeden Fall sehr dynamisch und auch fordernd, die Berater arbeiten oft am Wochenende. Da die Investment-Manager, Direktoren, Partner usw. häufig auf Reisen sind ist es wichtig, dass sich die Assistentinnen den Tag sehr gut selbst strukturieren können. Von einer Assistentin erwartet man in jedem Fall eine hohe Frustrationstoleranz, da von langer Hand geplante Termine und Veranstaltungen über Nacht abgesagt werden können und die ganze Arbeit umsonst war.
Größe, Lage und Verteilung in Deutschland
Die Private Equity und Venture Capital Szene konzentriert sich aus verschiedenen Gründen auf die Wirtschaftsmetropolen München, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin und Hamburg. Dort gibt es die gesuchten Mitarbeiter, die beste Anbindung an Flughäfen, Nähe zur Startup-Szene, Nähe zu häufig beauftragten Dienstleistern wie Rechtsanwälten und Steuerberatern. Die PE/VC-Häuser sitzen meist in repräsentativen Innenstadtlagen und haben edle, gut ausgestattete Büroräumlichkeiten. Von der Größe sind Standorte zwischen 20 und 100 Personen üblich, Abweichungen nach oben und unten sind möglich.
Entwicklungsmöglichkeiten
Die Entwicklungsmöglichkeiten hängen sehr stark von der Standortgröße ab, größere Büros bieten hierbei natürlich perspektivisch die Möglichkeit in flankierende Fachabteilungen wie Marketing oder Personalwesen nachzurücken. Hier muss man sich jedoch überlegen, ob man seinen mit 70.000 Euro vergüteten Job als Management Assistentin aufgibt, um für 55.000 Euro als Recruiting-Manager anzufangen. Oft findet die Entwicklung in solchen Unternehmen auf der Skill-, Verantwortungs-, und Gehaltsebene statt, ohne, dass sich Titel und Berufsbezeichnungen alle 2 Jahre ändern müssen.
Gehalt
Das Gehalt im Sekretariat ist im Allgemeinen als überdurchschnittlich zu bezeichnen, ist aber abhängig vom jeweiligen PE/VC-Haus. Die Unternehmen rekrutieren bevorzugt an Elite-Universitäten und Management-Schools. Sie suchen nach den besten, nicht günstigsten Mitarbeitern. Diese Personalstrategie setzt sich bei der Suche nach Assistentinnen fort, das Gehalt spielt bei der richtigen Person eine untergeordnete Rolle. Gehälter von 70.000 bis 90.000 Euro sind bei berufserfahrenen Management Assistentinnen durchaus möglich, wir raten jedoch davon ab, pauschal diese Beträge zu fordern. Die Unternehmen haben kein Geld zu verschenken, eure Gehaltsvorstellung sollte sich an eurem Marktwert orientieren.
Besonderheiten / Worauf ihr achten solltet
Die bisherigen Erfahrungen im Private Equity und Venture Capital Umfeld sind, dass die Akteure, insbesondere das Management (Partner, Direktoren etc.) eher entspannte Arbeitgeber sind. Oft kommen sie selbst aus der Gründerszene und haben ihr Start Up gewinnbringend verkauft, viele sind seit dem Eintritt in das Unternehmen finanziell frei. Damit geht einher, dass gerade bei Investments im Tech Sektor ein sehr legerer Kleidungsstil an Bürotagen gepflegt wird. Trotz lockerem Umgang untereinander und Souveränität im Umgang mit anderen ist die Leistungserwartung genau so hoch wie bei anderen Professional Services Firms, die lockere Kultur sollte nicht dazu verleiten, Dinge schleifen zu lassen.