Eine Partnerassistenz hält den Partnern einer Unternehmensberatung, Kanzlei oder anderen Unternehmen den Rücken frei. Warum es sich hierbei um die heißeste und begehrteste Position in Professional Services Firms handelt erfahrt ihr hier.

Was macht eine Partnerassistentin? ​

Wie auch im Artikel Teamassistenz erwähnt überschneiden sich die Tätigkeiten einer Teamassistenz mit denen einer Partnerassistenz, unter Umständen sind sie sogar identisch – das liegt dann aber an den Ausgestaltungen auf Unternehmensseite. Traditionell ist die Partnerassistenz über der Teamassistenz angesiedelt und wird in diesem Artikel auch so behandelt. Eine Partnerassistentin oder auch Executiver Assistant  arbeitet in der Regel sehr eng mit einem oder wenigen Partnern aus einem festgelegten Bereich (z.B M&A). Als Partnerassistentin führt ihr selbstständig und vorausschauend das Sekretariat eures Partners und unter Umständen das Sekretariat der Associates/Berater im selben Team. Ihr gestaltet oft komplexe Schriftsätze wie Unternehmenskaufverträge (natürlich nicht inhaltlich), formatiert diese und lest diese gegen auf Plausibilität und Rechtschreibfehler. Das Gleiche gilt für Unternehmenspräsentationen, wenn der Partner bei Mandanten oder Veranstaltungen Präsentationen hält. Häufig wird auf Deutsch und Englisch parallel gearbeitet, es gibt jedoch auch rein deutschsprachige Praxisgruppen. Terminkalender von Partnern sind oft äußerst dicht getaktet, weshalb ihr sehr gut mit Zeitslots jonglieren müsst um alles unterzukriegen. Wichtig ist im Job zudem eine kompetente Termin- und Reiseplanung inklusive Abrechnung der Aufwendungen. Die Partnerassistentin ist für einen wichtigen Aspekt verantwortlich, die Honorarabrechnung. Meist wird die finale Rechnung von den Kollegen aus der Buchhaltung erstellt, die Partnerassistenz trägt jedoch zusammen, wer wieviele Stunden auf einem Mandat gearbeitet hat.
Die Teamgröße kann von Arbeitgeber zu Arbeitgeber variieren. In der Praxis werden Betreuungsverhältnisse von 1 bis 3 Chefs auf eine Partnersekretärin häufig angetroffen, Abweichungen sind jedoch auch möglich. Es wurden schon einzelne Partner mit 5 Sekretärinnen gesehen wie Sekretärinnen mit einem 20 köpfigen Team. Gerne werden von Führungskräften und Assistenzen enge 1:1 Betreuungsverhältnisse gesehen, damit man sich aufeinander einstellen kann. Diese Beziehungen zwischen Partner und Assistenz sind oft sehr stark und reichen mitunter über Jahrzehnte. Es wurde schon oft beobachtet, dass ein Partner, Anwalt, oder Steuerberater bei einem Jobwechsel “seine” Assistentin mitnimmt. Es lohnt sich also ein gutes Verhältnis zu seinem Chef zu pflegen.

Wie werde ich Partnerassistentin?

Je nach Unternehmen (Kanzlei, WP oder Unternehmensberatung) gelten unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen zu diesem Job. Typischerweise hat die Stelleninhaberin vorher Berufserfahrung in einer Assistenzfunktion sammeln können. Gerade in Professional Services Firms wird Wert darauf gelegt, dass die Partnerssistentin weiß wie ein partnerschaftlich geführtes Unternehmen aufgebaut ist. Gerne gesehen sind fachnahe Ausbildungen wie Bürokauffrau, Fremdsprachenkorrespondetin oder Rechtsanwaltsfachangestellte.

Wieviel verdient eine Partnerassistentin?

Kaum ein Job im Assistenzberuf hat so eine hohe finanzielle Schwankungsbreite wie der der Partnerassistentin. Die stärksten Treiber sind hier die Region, die Internationalität und die komplexität des Jobs. Eine Partnerassistentin in einer sehr kleinen Kanzlei oder WP kann nur zwischen 24.000 und 36.000 verdienen, eine berufserfahrene, internationale Partnerassistenz in einer Frankfurter Kanzlei auch gerne mal 65.000 Euro. Die Spannen sind enorm und Durchschnittswerte verzerren nur das Bild. Wir versuchen bald eine transparente Gehaltsstatistik zu erheben.

Wo arbeiten Partnerassistenzem am häufigsten?

Der Job der Partnerassistentin wird naturgemäß dort abgebildet, wo Unternehmen sich in Partnerschaften organisieren – das sind eben typischerweise Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschschaftsprüfer, Unternehmensberater sowie im Private Equity Umfeld oder bei Family Offices. Manchmal firmieren diese Gesellschaften auch als GmbH und tragen die Titel „Partner“ nur noch auf der Visitenkarte.

Perspektiven

Entwicklungsmöglichkeiten gibt es zwar, man beobachtet jedoch einen häufig langen Verbleib in der Position. Wer auf eine Position als „PA“ hingearbeitet hat bleibt dem Berufsbild, dem Partner oder der Sozietät oft lange treu. Es handelt sich neben Vorstandsassistenzen um die am besten vergüteten Berufe innerhalb der Sekretariatsjobs. Entwicklungsmöglichkeiten gibt es gelegentlich hin zur Office Managerin. Andere Wege nach oben bieten sich nicht, auf der administrativen Seite arbeiten die PAs schon oben.

Richtig hinarbeiten muss man auf eine Position als Partnerassistentin eigentlich nicht, denn es gibt eine relativ hohe Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich. Das ergibt sich daraus, dass Quasi jede Professional Services Firms eine große Anzahl an Partnerassistentinnen beschäftigt. Hier kann somit einfach eine richtige Bewerbung zum richtigen Zeitpunkt den gewünschten Erfolg bringen.