Grenzen setzen

Gerade im Assistenzberuf, mit einem natürlichen Machtgefälle, ist es wichtig Grenzen zu setzen und auch mal Nein zu sagen. Zu groß ist die Verlockung das noch schnell mitzumachen, jedoch entsteht hier schnell eine Spirale, aus der du so schnell nicht mehr rauskommst. Warum es so wichtig ist nein zu sagen und wie man das am besten anstellt erfährst du hier.

Warum gibt es Grenzen? 

Grenzen sind als Kommunikationsmittel unheimlich wichtig um unseren Mitmenschen zu zeigen, bis hierhin und nicht weiter. Wir definieren so für uns, was wir für akzeptabel und was für inakzeptabel halten. Überschreiten wir fremde Grenzen oder wird unsere Grenze überschritten können Konflikte entstehen – verbal oder non-verbal. Das Problem mit nicht kommunizierten Grenzen ist, dass Überschreitungen zwar stattfinden, der andere das jedoch nicht mitbekommt. So wird aus der Überschreitung eine Regel und irgendwann eskaliert der Konflikt.

Warum müssen wir Grenzen setzen? 

Grenzen muss man zwar auch Privat setzen, hier geht es aber um den beruflichen Kontext. Gerade in einem stressigen Umfeld wie den Kanzleien, Unternehmensberatungen und anderen Consulting Unternehmen ist die Arbeitsbelastung teils recht hoch und die Geschwindigkeit schnell. Partner neigen dazu viel von ihrem Workload auf die Sekretariate zu verteilen. Natürlich ist in gewisser Weise ein Teil der Arbeitsbelastung mit einem guten Gehalt abgegolten, das darf jedoch keine überbordenden Ausmaße annehmen. Sollte es nämlich zu einer chronischen Überlastung kommen, die in Burnout, Depression oder anderen Krankheiten mündet, ist niemandem geholfen. Wir setzen also Grenzen um uns vor ÜBERlastung zu schützen, nicht vor einer hohen Belastung.

Wie setze ich also Grenzen? 

 

1. Eigene Grenzen kennenlernen 

Bevor du Grenzen setzt, musst du sie erstmal kennenlernen. Wenn du sie aufschreibst hilft es dir, sie zu formulieren und vorzustellen. Wenn du deine eigenen Grenzen kennengelernt hast, kannst du sie auch viel besser kommunizieren. Wichtig ist, dass dein Gegenüber auch versteht, wo das Problem liegt. 

2. Kleine Schritte gehen 

Wenn du Probleme hast Grenzen zu setzen, deswegen bist du wohl hier, solltest du nicht zu viel erwarten. Du wirst nicht von heute auf morgen alle in die Schranken weisen und knallhart deine eigenen Interessen verfolgen. Das musst du auch nicht. Viel wichtiger ist es in kleinen Schritten deine Grenzen aufzuzeigen, zunehmend zu erweitern und so auch dein Selbstbewusstsein zu stärken. Du wirst sehen, dass dein Verhalten Wirkung zeigt und dass deine Grenzen respektiert werden. 

3. Nein sagen reicht nicht 

Einfach nur Nein zu sagen reicht im Arbeitskontext leider nicht immer aus. Du hast einen Arbeitsvertrag, du bekommst Geld dafür und manchmal geht es hoch her – egal ob im Assistenzberuf oder einem anderen Job. Die Grenze von hoher Belastung und Überlastung ist hier fließend und wird auch nicht jeden Tag identisch wahrgenommen. Wer permanent nur Dienst nach Vorschrift macht und immer Nein sagt eckt früher oder später an, egal ob bei den Kolleginnen oder den Vorgesetzten. Wenn du also eine Überlastung spürst und die Aufgabe nicht erfüllen kannst macht es Sinn, gemeinsame Alternativen zu erarbeiten. Hier hilft nur Kommunikation weiter und am Ende ist allen geholfen. 

4. Zieh es durch!

Wer deine Grenzen überschreitet macht es zum Teil auch mit Absicht um zu sehen, wie weit man gehen kann. Wenn du einmal Grenzen setzt wird dieser Typ Mensch – der regelmäßig überschreitet – es regelmäßig wieder versuchen. Zieh es also durch und erinnere ihn freundlich aber bestimmt an das Gesagte. 

5. Zieh Konsequenzen! 

Wer nicht aufhört deine Grenzen zu überschreiten obwohl du dein Limit kommuniziert hast, will dir nichts Gutes. Vielleicht wird es Zeit für ein neues Umfeld, in das du besser reinpasst. Du solltest nicht zu sehr an bekannten und sicheren Strukturen festhalten, wenn sie dich auf lange Sicht kaputt machen. 

moritzblog_redakteur

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