Finanzierung von Weiterbildungen

Warum müssen Weiterbildungen überhaupt finanziert werden?

Du bist wahrscheinlich hier weil du dich über Finanzierungsmöglichkeiten von Weiterbildungen im Sekretariat interessierst. Die Frage ist, warum müssen Weiterbildungen überhaupt finanziert werden? Die meisten Kurse, insbesondere wenn sie berufsbegleitend sind, werden von privaten Bildungsträgern angeboten. Anders als öffentliche Hochschulen erhalten sie keine vollständige Finanzierung aus Steuergeldern und müssen ihre Ausgaben für Dozenten, Räumen, Lehrmaterialien etc. über Studiengebühren decken. Der Weiterbildungsmarkt für Erwachsene bzw. Berufstätige ist also meist mit einem finanziellen Investment in die eigene Zukunft verbunden. Wir zeigen euch hier die häufigsten und beliebtesten Formen eine Weiterbildung zu bezahlen.

Arbeitgeber zahlt Weiterbildung

Sehr beliebt bei Arbeitnehmerinnen ist es, wenn der Arbeitgeber eine Weiterbildung bezahlt oder bezuschusst. Für ihn sind die Kosten von der Steuer absetzbar und die Mitarbeiterin spart sich die Kosten selbst – eine klassische Win-Win-Situation. Wichtig wäre es, dass ihr euch in keinen Kurs drängen lasst sondern genau die Weiterbildung belegt, die für euch und eure weitere Karriere relevant ist. Ausgenommen sind natürlich relevante Fortbildungen (z.B. in einer Software) die für die Ausübung des Jobs nötig ist – wir sprechen hier allgemein von Aufstiegsweiterbildungen. Die Kostenübernahme durch den Arbeitgeber sollte jedoch wohlüberlegt sein und ist mit einigen Nachteilen verbunden, die ihr ​hier ​nachlesen könnt.

„Normales“ Bafög

Bafög richtet sich fast ausschließlich an Studenten und Schüler in der Erstausbildung. Für Weiterbildungen ist das meist nicht relevant, weshalb wir das normale Bafög hier nur einmal erwähnen wollten.

Aufstiegs-Bafög

Für Berufstätige weitaus wichtiger ist das sogenannte Aufstiegs-Bafög, welches früher als Meister-Bafög bekannt war. Es richtet sich an Arbeitnehmer oder auch Selbstständige, die sich durch eine Weiterbildung für einen neuen, besseren Job qualifizieren wollen. Die Weiterbildung muss auf Gesellen- oder Fachwirt-Niveau liegen und mindestens 400 Stunden umfassen. Gefördert werden bei Kosten von bis zum 15.000 Euro (das deckt nahezu alles für uns Wichtige ab) bis zu 40% der Gebühren. In Vollzeit besteht auch die Möglichkeit sich noch mehr rückerstatten zu lassen. Details zum Aufstiegs-Bafög findet ihr ​hier​.

Studienkredit für Weiterbildungen

Sehr beliebt ist die Aufnahme eines Studienkredits bei der KfW oder einer Bank. Der Vorteil ist, dass man diesen Instituten relativ wenig Rechenschaft ablegen muss und der bürokratische Aufwand eher gering ist. Bei Bildungskrediten gibt es zudem oft auch eine Zahlpause und eine Tilgung beginnt erst nach Abschluss der Weiterbildung. Je nach aktueller Zinslage kann es auch ratsam sein einen ganz normalen Konsumentenkredit aufzunehmen, ein Kreditvergleich lohnt sich. Alles zu Studienkrediten findet ihr ​hier​.

Ratenzahlung bei Weiterbildungen

Sehr bequem ist eine Ratenzahlung während der Weiterbildung. Diese Form wird häufig von größeren Weiterbildungsträgern mit einem soliden finanziellen Polster angeboten. Je nach Gesamtkosten der Weiterbildung kann jedoch die Ratenzahlung schnell den persönlichen finanziellen Rahmen sprengen. Es sollte also mit genügend Weitsicht geplant werden, ob die Rate auch in zwei Jahren noch tragbar ist.

Bundesländer-Förderung durch Bildungsprämien

Viele Bundesländer bieten Weiterbildungsprämien von 500 bis 1000 Euro an. Das würde hier bei 16 Bundesländern den Rahmen sprengen. Wir haben die individuellen Regelungen der Länder hier nochmals gesondert zusammengefasst.

Steuerliche Behandlung bei Selbstzahlern

Wenn ihr die Kosten selber tragt, entweder aus Vermögen oder aus einem Kredit, lassen sich die Aufwendungen bei der Steuererklärung von der Steuer absetzen. Die relevantesten Ersparnisse entstehen hier bei den Kursgebühren, den Materialien und den Fahrtwegen. Unser Steuerberater hat euch hier einmal zusammengefasst, worauf ihr achten müsst.

Stipendium

Stipendien sind ein offenes Geheimnis unter Akademikern. Sieht man sich die Stipendien an erkennt man häufig, dass nur ganz bestimmte Personen förderfähig sind – z.B. Das Stipendium für Holzbein-tragende Nachfahren von Piraten (Ironie). Diese Stipendien werden fast immer von Stiftungen vergeben, d.h. wenn die Gelder nicht abgerufen werden, darf die Stiftung sie nicht anderweitig verwenden. Es ist also schon vorgekommen, dass auch nicht-förderungsberechtigte durch eine überzeugende Bewerbung an ein Stipendium gekommen sind. Eine Übersicht findet ihr ​hier​.

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