Die Weiterbildung zur Europa Korrespondentin eignet sich für alle, die gerne kaufmännisches Know How mit Fremdsprachenkenntnissen kombinieren möchten. Warum dich diese Weiterbildung auf die Überholspur bringt erfährst du hier.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?
Um sich für die Europa Korrespondenten-Weiterbildung zu qualifizieren benötigst du neben einem mittleren Schulabschluss eine abgeschlossene Berufsausbildung im verwaltenden-kaufmännischen Bereich (z.B. Kauffrau für Bürokommunikation) sowie Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch oder Spanisch.
Für wen eignet sich die Weiterbildung?
Die Weiterbildung eignet sich als Aufstiegsqualifizierung für Mitarbeiter aus kaufmännischen oder verwaltenden Berufen, die sich gerne etwas internationaler aufstellen wollen und manchmal auch inhaltlich neue Schwerpunkte suchen. Wenn du keine Freude an Fremdsprachen hast, ist diese Weiterbildung für dich weniger geeignet.
Welchen Zeitaufwand muss ich einplanen?
Die Anbieter vermarkten es zwar als Ausbildung, streng genommen ist es aber eine Weiterbildung – da vorher eine Qualifikation erbracht werden muss (die Erstausbildung). Es soll dem Ganzen vermutlich den Charakter eines Neuanfangs bringen (“nochmal eine Ausbildung machen”). Die Ausbildung ist ausgelegt auf Vollzeit, also Personen nach einer Erstausbildung bzw. die sich bewusst nochmals ein Jahr nehmen sich weiterzubilden. Das hat zwar den Nachteil, dass man sich um eine Finanzierung kümmern muss (das Einkommen fällt weg), dafür geht es mit einem Jahr sehr schnell.
Welche Lerninhalte erwarten mich?
In der Fortbildung zur Europa Korrespondentin erwartet euch ein Wirtschaftsteil und ein Fremdsprachen-Teil.
Sprachen:
Ihr werdet eure Sprachkenntnisse in Deutsch (bessere Ausdrucksweise), Englisch, Französisch und Spanisch verbessern – jedoch auf einem Konversationsniveau. Es ist nicht geplant am Ende alle Sprachen verhandlungssicher zu können. Des Weiteren ist es wichtig die Sprachen in einem Wirtschaftskontext mit entsprechendem Vokabular anzuwenden, weshalb auch hier ein Schwerpunkt des sprachlichen Teils liegt.
Betriebswirtschaftlicher Teil:
Hier geht es zum einen um den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr inklusive den Besonderheiten des Außenhandels. Neben Europakunde erwarten euch auch greifbare Unterrichtsfächer wie Marketing, Web Design und Office Management. Allgemeine Fächer wie Computer-Kenntnisse runden das Profil ab.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Einige Weiterbildungsanbieter bieten zudem die Spezialisierung auf die Fachbereiche Tourismus, Event-Management, Sport-Management, Personal-Management und Hotel-Management an. Es ist abhängig davon, wie viele Interessenten es noch dafür gibt, deswegen kommen die Schwerpunkte nicht immer zustande. Wer schon genau weiß, in welche Richtung sie später gehen möchte, kann hier schon zielgerichtet einen Schwerpunkt auswählen.
Wie ist der Ablauf der Prüfung?
Am Ende der Weiterbildung zur Europa Korrespondentin wird eine schriftliche und mündliche Prüfung vor einer Prüfungskommission abgenommen, also schulintern. Wer zudem noch parallel die Ausbildereignungsprüfung ablegt, muss diese bei der IHK ablegen.
Dauer & Zeitaufwand
Für diese Weiterbildung müsst ihr etwa ein Jahr in Vollzeit einplanen. Der Zeitaufwand unter der Woche ist mit ca. 35-40h an eine Vollzeitstelle angelehnt. Das gute ist, dass die Unterrichtszeit meistens ausreicht und die Freizeit auch wirklich Freizeit ist. Bei vielen berufsbegleitenden Weiterbildungen wird nämlich sehr viel Freizeit zum lernen geopfert.
Welche Karriereaussichten haben Europa-Korrespondenten?
Die Karriereaussichten können gut sein, sofern ihr wisst in welche Richtung ihr euch bewegen wollt. Das bedeutet, ihr könnt zwar in einem Jahr viele neue Kompetenzen erwerben, müsst aber auch wissen wo ihr hinwollt. Da die Weiterbildung zur Europa Korrespondentin nicht so bekannt ist wie z.B. zur Fremdsprachenkorrespondentin oder ein BWL Studium müsst ihr euch zielgerichtet bewerben. Generell ist die Nachfrage nach den Kompetenzen Fremdsprachen sowie betriebswirtschaftlichen Kenntnissen insgesamt hoch. Solltet ihr intern Karriereperspektiven suchen, solltet ihr gut mit eurem Chef abstimmen, auf welche neuen Aufgaben die Weiterbildung abzielen soll.
Wieviel verdient eine Europa-Korrespondentin?
Es lassen sich keine seriösen Schätzungen treffen, wie viel ein Mitarbeiter vor und nach der Europa Korrespondenten-Weiterbildung verdient. Die oft zitierten “Durchschnittswerte” mancher Webseiten sind im Grunde nur ein Köder um euer Interesse zu wecken. Letztlich wäre es das gleiche zu Fragen “Wieviel verdient ein Unternehmer?” – Zwischen einem und einer Millionen Euro. Worauf möchte ich hinaus? Es ist keine Weiterbildung die von Position A mit Sicherheit auf Position B führt (wie z.B. Rechtsanwaltsfachangestellte zu Rechtsfachwirt). Sie verschafft euch ein Grundgerüst und sich gegenüber anderen Mitarbeitern in Sekretariaten zu positionieren und so individuelle Karrierepfade zu bieten. Anhand dieser möglichen Positionen kann man sich auch Gehaltsentwicklungen ansehen.
Lohnt es sich?
Die Ausbildung bzw. Weiterbildung zur Europa-Korrespondentin ist fast einmalig, da sie Fremdsprachenkenntnisse mit betriebswirtschaftlichem Know How vereint. Beide Komponenten werden von Kanzleien, Unternehmensberatungen und auch in der freien Wirtschaft stark nachgefragt. Durch dieses starke Grundgerüst habt ihr so viele verschiedenen Chancen, ihr müsst aber entscheiden in welche Richtung ihr gehen wollt.