Contract Manager sind die ultimative Schnittstelle aus klassischer Administration und juristischer Arbeit. Worauf es bei diesem Job ankommt erfahrt ihr hier.
Was macht ein Contract Manager?
Streng genommen geht es auf dieser Plattform um den klassischen Assistenzbereich in Professional Services Firms und Berufsbilder in diesem Kosmos. Die Contract Managerin ist kein typisches Berufsbild in einem Beratungsunternehmen – aufgrund der inhaltlichen Nähe und den Schnittmengen mit vielen Weiterbildungen dennoch ein interessantes Karriereziel. Deswegen möchten wir euch einen kurzen Einblick in das Berufsbild geben. Inhaltlich ist die Position unter den Befugnissen einer Volljuristin aber deutlich über den Aufgaben einer Rechtsanwaltsfachangestellten angesiedelt. Contract Manager kümmern sich um die Administration von allen möglichen Verträgen in Unternehmen. Ein Contract Manager ist bereits in der Anbahnungsphase dabei, begleitet die Unterzeichnung und bringt alle nötigen Informationen aus den jeweiligen Fachabteilungen bei. Die Erstellung und teilweise auch die Verhandlung liegen ebenfalls beim Contract Manager. Änderungen in der Gesetzgebung müssen verfolgt und in Zusammenarbeit mit der Legal-Abteilung in Neuverträgen eingebracht werden. Der Contract Manager hat im Unternehmen eine stark koordinierende Funktion und arbeitet als Bindeglied zwischen dem Vertragspartner, der Rechtsabteilung und der jeweiligen Fachabteilung. Oftmals obliegt die Vertragsverwaltung und Erneuerung anhand eines Fristenkalenders ebenfalls dem Contract Manager. Kurzum: Ein Contract Manager ist sehr stark in der Organisation und genauso stark im juristischen Arbeiten. Jetzt schließt sich der Kreis, warum wir den Job trotzdem hier aufgenommen haben.
Wie werde ich Contract Manager?
Contract Manager brauchen, wie es das Berufsbild vermuten lässt, solide Kenntnisse im juristischen Bereich. Sehr häufig verfügen Contract Manager über einen Bachelor oder Master of Laws der bei den meisten Positionen auch als bevorzugter Abschluss angegeben wird. Ebenfalls häufig sieht man ehemalige Notarfachangestellte oder Rechtsfachwirte mit nachgewiesenen Tätigkeiten in der Vertragsarbeit. Die meisten Unternehmen setzen bei dieser Position fortgeschrittene Englischkenntnisse voraus, jedoch auch nicht immer.
Wieviel verdient ein Contract Manager?
Das Einstiegsgehalt von Contract Managern pendelt sich zwischen 50- und 60.000 Euro im Jahr ein, abhängig von der Komplexität der Position. Erfahrene Contract Manager die stark juristisch arbeiten können auch Gehälter von 70 – 85.000 bekommen, Steigerungen darüber hinaus sind eher selten, aber möglich.
Wo arbeiten Contract Manager?
Positionen als Contract Manager findet man meist in größeren Unternehmen, die oft auch mehrere Standorte haben. Je komplexer das Produkt (z.B. Pharma, Maschinenbau), desto komplexer ist auch die Administration und somit das Vertragswesen. Die Position des Contract Managers wird tatsächlich deutschlandweit gesucht, ohne dass es besondere regionale Verteilungen gibt – von der normalen Unternehmensdichte in Regionen natürlich abgesehen.
Entwicklungsmöglichkeiten
Als Contract Manager in einem Unternehmen sind die Entwicklungsmöglichkeiten (zumindest im Fachbereich Recht) begrenzt, auf der anderen Seite ist man mit so einem Posten schon recht weit oben in der Fachabteilung. In der Praxis sieht man in Unternehmen mit zunehmender Häufigkeit, dass man juristische Aufgaben lieber hochmotivierten und gut ausgebildeten Wirtschaftsjuristen und Paralegals gibt als unterdurchschnittlich qualifizierten Juristen, die man sich gerade so leisten kann. Es gibt somit viele weitere Bereiche im Rechtskontext eines Unternehmens, in die man sich hinein entwickeln kann.
Vorbereitungsdauer
Es kommt auf die individuelle aktuelle Situation an, wie lange es dauert, in eine Contract Management Position zu wechseln. Wer bisher nicht Rechtsanwaltsfachangestellte oder vergleichbar ist braucht mehr Zeit, die rechtlichen Kenntnisse anzueignen. Ein Bachelor- oder Master of Laws wäre hier die richtige Wahl – zumal man damit sehr viele berufliche Optionen hat, falls der Bereich Contract Management irgendwann doch nicht mehr interessant sein sollte. Im Falle des juristischen Studiums sollten mindestens 3 Jahre eingeplant werden, tendenziell eher ein bisschen mehr.
Zukunftsaussichten
Über die Zukunftsaussichten des “klassischen” Contract Managements wie man es heute kennt scheiden sich die Geister. Wiederkehrende Aufgaben, egal wie komplex, sind prädestiniert für eine Automatisierung. Komplexere Contract Management-Aufgaben, die auch eine Kommunikation mit allen Beteiligten in Form einer Schnittstellenfunktion beinhaltet, lassen sich nicht so schnell digitalisieren. Da es an juristischem Fachpersonal mangelt sind die Zukunftsaussichten eher gut – zumal es zahlreiche weitere Jobs gibt, die sich mit dieser Qualifikation anbieten. Man setzt somit nicht alles auf eine Karte, wenn das klassische Contract Managent in dieser Form irgendwann einmal wegfällt.
Schlüsselkompetenzen
Die bearbeiteten Verträge sind bindend und gelten oft für eine lange Zeit. Ihr solltet somit die Fähigkeit besitzen, sehr akribisch und detailversessen zu Arbeiten. Arbeitgeber achten sehr darauf, dass ihr die juristische Expertise in Form von sehr guten Zeugnisnoten nachweisen könnt – es lohnt sich also insbesondere in diesen Modulen ordentlich Gas zu geben. Ein gewisses “Standing” gepaart mit Verhandlungsgeschick sind ebenso wichtig, da manche Verträge auch direkt von euch ausgehandelt werden, wer dabei schnell einknickt holt für seinen Arbeitgeber nicht das Optimum heraus.