Was sind Professional Services Firms?

Für Brancheninsider gehen manche Begriffe so leicht über die Lippen, dass manchmal gar nicht hinterfragt wird, ob alle auch verstehen, um was es geht. Professional Services Firms sind “Insidern” der Szene als Synonym für Beratungsunternehmen bekannt. Da viele Karrieren innerhalb der Branche stattfinden möchte ich gerne etwas Aufklärungsarbeit leisten und klären, was genau diese PSF sind, warum sie so gute Karriereaussichten bieten und wo die Grenze zu ziehen ist.

Begriffsklärung – was fällt darunter ?

Man liest häufig in Stellenanzeigen von “PSF”, dass sie gerne Berufserfahrung in einer anderen “PSF” sehen würden. Professional Services Firms bieten Dienstleistungen (Services) an, die nur ausgebildete Professionals ausführen können oder dürfen. Unter PSF sammeln sich insbesondere Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater und zum Teil auch Personen aus dem Investment Banking. Laut Definition würden somit eigentlich auch viele andere Jobs wie Architekten oder Garten- und Landschaftsbauer darunter fallen, diese sind aber nicht gemeint – zumindest nicht bei Leuten, die den Begriff PSF verwenden. Man sollte sich also gar nicht zu sehr mit der Definition aufhalten sondern einfach verstehen: Im Grunde geht es um Unternehmensberater, Rechtsanwälte sowie Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Was unterscheidet PSF von normalen Unternehmen?

PSFs sind meist weitaus kleiner als vergleichbare Unternehmen in der freien Wirtschaft und zeichnen sich aus, dass alles auf die Berufsträger, also die Berater ausgerichtet ist. Alle Prozesse, von HR, Marketing oder Assistenz sind so ausgelegt, dass die Berater möglichst effizient und ohne Reibungsverluste ihrem Job nachgehen können. Meistens sind PSF in Partnerschaften organisiert, jeder Partner hält somit Anteile am Unternehmen und kann mitreden. Das ist mitunter nervig 23 Chefs zu haben und hängt wirklich sehr stark von den Beteiligten Personen ab. Diese Besonderheiten sorgen dafür, dass Kanzleien, Unternehmensberatungen usw. bevorzugt Personal mit Branchenerfahrung einstellen.

Warum bieten PSF so gute Karrierechancen

Verglichen mit anderen Unternehmen oder dem öffentlichen Dienst ist die Arbeitsbelastung im direkten Vergleich höher. Nicht jede Mitarbeiterin kann diesem Tempo zwangsläufig standhalten und verlässt die Branche wieder. Wie gesagt, die Belastung muss nicht hoch sein, ist aber im Durchschnitt höher als in anderen Bereichen. Diese höheren Anforderungen werden auf der anderen Seite mit einem sehr prestigeträchtigen Arbeitsumfeld (z.B. internationale Unternehmenstransaktionen), sehr repräsentativen Geschäftsräumen in bester Innenstadtlage und einer überdurchschnittlichen Vergütung aufgewogen. Ich würde lieber in einem prestigeträchtigen Glaspalast für viel Geld arbeiten als in einer miefigen Amtsstube für weniger Geld, dafür mit 35h Woche. Jeder ist da anders.
Schlüsselpositionen, vom Office Management über HR oder Finance werden überwiegend von anderen Bewerbern aus der gleichen Branche besetzt – weil sie einfach wissen, wie diese Unternehmen funktionieren. Möchtest du in einem Konzern eine Leitungsfunktion übernehmen, sind die Karrierewege sehr lang, in einer PSF kannst du mit Engagement (und etwas Glück) binnen 5-7 Jahren an eine Top-Funktion kommen. Eben weil diese Szene relativ klein ist und bevorzugt an Insider Positionen vergeben werden, klappt das mit der Karriere oft schneller.

Fazit

Wir finden PSF sind eine ziemlich tolle Plattform für Assistentinnen und Sekretärinnen, die nach anspruchsvollen Aufgaben in prestigeträchtigen Unternehmen suchen. Aus diesem Grund betreiben wir diese Seite und klären über Besonderheiten, Chancen und Risiken auf.

moritzblog_redakteur

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