Wechsel zu Mandanten

Warum Mandanten Angebote machen

Sehr gute Karrierechancen ergeben sich aus der direkten Mandantenbeziehung. Warum ist hierbei ganz klar, die Assistentin ist oft die direkte Schnittstelle zum Partner/Berater und liefert bei jedem Kontakt, egal ob schriftlich oder mündlich, direkt eine Arbeitsprobe ab. Da es schwer ist gute von schlechten Assistentinnen ohne vorherige Arbeitsprobe zu unterscheiden, sprechen Mandanten gerne einmal Wechselangebote aus.

Vorteile eines Wechsels zu Mandanten

Ein Jobwechsel ist für beide Seiten, Unternehmen und Mitarbeiter, immer mit einer großen Unsicherheit verbunden. Bewertungsportale und Hörensagen sind im Grunde die einzigen Tools, die Mitarbeitern bei der Arbeitgeberwahl zur Verfügung stehen. Ein Teil dieser Unsicherheit ist bei einem Wechsel zum Mandanten reduziert, da man sich zumindest etwas kennt. Das ist keineswegs eine Garantie, kann aber als zusätzlicher Indikator zu Rate gezogen werden. Nachdem es sich um ein Mandant-Dienstleister-Verhältnis mit einem natürlichen Hierarchiegefälle handelt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Mandant sich verstellen muss geringer – er ist ja der Auftraggeber. Es kann auch vorkommen, dass man zu den Vertragspartnern auf der Mandantenseite so ein gutes Verhältnis pflegt, dass man auch mal über Privates redet oder auf Veranstaltungen eingeladen wird.  Das hilft ebenfalls beim Bilden der Meinung. Es gibt einen weiteren Vorteil. Wenn der Mandant explizit euch haben möchte, ist er im Durchschnitt auch bereit ein deutlich besseres Gehalt zu zahlen um euch zu gewinnen (“wettbieten”). Ihr habt ja schließlich vorher schon mehrere “Arbeitsproben” abgeliefert und dafür gesorgt, dass euch der Mandant haben will.

Wie werden Wechsel zu Mandanten aufgenommen?  

Naturgemäß sind Arbeitgeber nicht begeistert, wenn Mitarbeiter wechseln – so auch Professional Services Firms. Bei einem intakten Verhältnis spielen Psycho-Spielchen und Steine-in-den-Weg-legen keine Rolle, Mitarbeiter kommen und gehen, das ist schlichtweg Teil des Arbeitsmarktes. Bei einem Wechsel zu Mandanten freuen sich viele, dass ihre Mitarbeiter in gute Hände kommen und dass im Idealfall sogar ein Fürsprecher/Markenbotschafter wechselt. Auf der anderen Seite besteht auch eine gewisse Sorge, dass vertrauliche Internas ans Tageslicht kommen.

Worauf du beim Wechsel zu Mandanten achten musst  

Wer also einen Wechsel zu Mandanten anstrebt sollte diesen sehr gründlich vorbereiten.
Oft hilft es schon proaktiv den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem kommuniziert wird, dass alle Internas natürlich auch weiterhin streng vertraulich behandelt werden. Das ist sowie eine Pflicht gemäß Arbeitsvertrag, die schiere Mitteilung, dass man sich diesem Punkt bewusst ist kann schon viel helfen. Diese Diskretion steht jedoch dem neuen Arbeitgeber/Mandanten ebenfalls zu. Viele Arbeitgeber freuen sich, dass sie nun eine vermeintliche Informantin im Unternehmen platziert haben und so über relevante Neuerungen informiert werden. Dem muss ein klarer Riegel vorgeschoben werden. Selten verlaufen diese Anfragen plakativ und direkt, meist werden ehemalige Kolleginnen vorgeschickt, zu denen ihr ein gutes Verhältnis hattet. Ihr dürft natürlich erzählen, wie es euch geht und was euch gefällt – Internas bleiben aber tabu.

Welche Praxisgruppen mehr Sinn machen

Wer mittelfristig den Weg aus Beratungsunternehmen in die freie Wirtschaft sucht und den bequemen Weg über die Mandanten gehen möchte, muss sich natürlich seine Praxisgruppe/Service Line gut auswählen. Ein Partner der DAX-Mandate aus der Region betreut ist natürlich viel näher am Geschehen als eine Praxisgruppe die nur institutionelle Investoren aus UK betreut. Ein Wechsel zu Mandanten ist ein Nice-to-Have wenn ein passendes Angebot kommt, sollte aber nicht proaktiv durch die vorherige Auswahl eines passenden Arbeitgebers forciert werden. Es gibt weitaus intelligentere Wege der Karriereplanung.

moritzblog_redakteur

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