Patentreferentin und Patentingenieurin

Wo ist der Unterschied zwischen einem Patentreferenten und einem Patentingenieur? Zugegeben, der Weiterbildungsmarkt mit zahlreichen Angeboten für Privatpersonen nicht immer durchschaubar – welches Angebot ist seriös und wo kaufe ich nur einen Titel. Die Weiterbildung zum Patentreferent bzw. Patentingenieur wird meist gemeinsam angeboten, obwohl die Absolventen inhaltlich andere Schwerpunkte haben.Wo liegt also der Unterschied? Ganz stark vereinfacht, machen beide Gruppen das Gleiche, der Patentingenieur hatjedoch vorher ein naturwissenschaftliches oder ingenieurwissenschaftliches Studium abgeschlossen. Wirbeschränken uns auf die Patentreferenten, da unsere inhaltliche Ausrichtung auf den professionellenAssistenzbereich abzielt und Assistentinnen im Normalfall nicht über dieses Studium verfügen.

Zulassungsvoraussetzungen

Die Weiterbildung zum Patentreferenten oder Patentingenieur wird von sehr wenigen Instituten Angeboten, die Qualität ist dafür jedoch meist sehr hoch. Mitarbeiter aus dem Assistenzbereich stehen in der Lehrgansbeschreibungen leider nur im Kleingedruckten, sind aber ebenso qualifiziert. Die Lehrinstitute vermarkten die Weiterbildung stark an Studierende und Naturwissenschaftler, es sind jedoch auch juristische Fachkräfte (z.B.Rechtsanwaltsfachangestellte)      oder    interessierte    Quereinsteiger (Fremdsprachenkorrespondenten) gernegesehen. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen werden oft Interviews geführt um die Motivation für diesen Kurszu ergründen.

Für wen eignet sich die Weiterbildung

Absolventen der Weiterbildung haben am Ende ein sehr gutes Verständnis von den Bereichen Patentverwertung, Innovation und Gewerblicher Rechtsschutz im Allgemeinen. Zwei Gruppen kommen als geeignet in Frage: Zum eineneignet sich der Kurs für Patentanwaltsfachangestellte und Patentsachbearbeiter (also Fachpersonal), zum anderenfür Quereinsteiger die entweder überhaupt in einer Patentkanzlei Fuß fassen wollen (z.B.Fremdsprachenkorrespondenten) oder die sich in ihrer Kanzlei nach oben arbeiten möchten (z.B. Empfangsmitarbeiter). Beide, sowohl Experten als auch Quereinsteiger profitieren von dieser Weiterbildung.

Studienmodelle / Zeitmodelle

Die Weiterbildung zum Patentreferent oder Patentingenieur hat eine Dauer von einem Jahr, aufgeteilt auf zwei Semester. Die Weiterbildung findet Berufsbegleitend in Teilzeit statt, es müssen nur zwei Präsenztage aufgewendetwerden. Da es sich um ein Fernstudium handelt, kann völlig zeit- und ortsunabhängig gearbeitet werden, ideal für die Integration in den eigenen Job.

Lerninhalte

Die Lerninhalte sind sehr spezialisiert und fokussiert auf fachliche Arbeit. Module wie Soft Skills oder Fremdsprachen werden bewusst nicht angeboten, Ziel ist eine tiefe fachliche Weiterbildung. Die Inhalte erstrecken sich auf zweiSemster.

Erstes Semester
  • Einführung in den gewerblichen Rechtsschutz
  • Deutsches Patent- und Gebrauchsmusterrecht materiell-rechtlich
  •  Deutsches Patent- und Gebrauchsmusterrecht formal-rechtlich
  • Urheberrecht
  • eingetragenes Design
  • Arbeitnehmererfindungen
  • Innovationsmanagement
  • Patentverwertung
  • Ausarbeiten einer Patentanmeldung
Zweites Semester
  • Überblick über die Kennzeichenrechte
  • Schutz von Marken
  • Gewerblicher Rechtsschutz im Ausland
  • Verletzung gewerblicher Schutzrechte
  • Unlauterer Wettbewerb
  • Kartellrecht
  • Recherchen im gewerblichen Rechtsschutz
  • Aufbau einer Industriepatentabteilung

Wie ihr seht, das ist keine Larifari-Weiterbildung, wo am Ende nur der Kursanbieter profitiert. Nein, das ist schwereKost und liefert wirklich tiefgreifende Kompetenzen für den Karriereerfolg im Bereich Intellectual Property.

Prüfung

Um das Zertifikat am Ende zu erhalten, muss eine dreistündige Klausur vor Ort am zweiten Präsenztag bestandenwerden.

Dauer & Zeitaufwand

Für die Weiterbildung ist ein Jahr einzuplanen, aufgeteilt in zwei Semester. Zu den Vorlesungsunterlagen gibt es außerdem Selbstkontrollaufgaben um seinen Lernstand zu überwachen. Der große Vorteil ist, dass jeder so lernen kann, wann und wie es ihm passt. Der Zeitaufwand ist mit einem Vollzeitjob zu vereinbaren, im Notfall kann man die Semster auch mit einer Pause dazwischen absolvieren.

Karriereaussichten

Egal ob in Kanzleien oder Wirtschaftsunternehmen, Intellectual Property-Spezialisten sind gefragt wie nie. DerPatentreferent / Patentingenieur qualifiziert für verschiedene Berufsbilder und nicht nur einen Job, deshalb sind die Aussichten auch nicht Eins zu Eins hier dokumentierbar. Quereinsteiger d.h. Fremdsprachenkorrespondenten, Kauffrauen für Bürokommunikation o.ä. wurden nach erfolgreichem Abschluss in den Fachabteilungen gesehen als Patent-Sachbearbeiter oder Patent-Paralegal. Sehr erfahrene Spezialisten (wie Patentanwaltsfachangestellte) habenentweder eine leitende Funktion bekommen, die Verantwortung für einen eigenen Fachbereich oder sind in ein Unternehmen gewechselt um dort als interner IP-Consultant tätig zu sein. Nachdem die Qualität der Lehre in der Branche bekannt ist, sind Absolventen des Kurses sehr beliebt.

Kosten

Die Kosten der Weiterbildung sind sehr überschaubar, wenn man bedenkt wie groß der Karrieresprung ausfallen kann. Die Kosten belaufen sich auf knapp 2.500 Euro, also etwas über Eintausend pro Semester. Da der Karrieresprung relativ sicher ist, ist diese Ausgabe sinnvoll angelegtes Geld – sofern ihr natürlich eure Zukunft im

moritzblog_redakteur

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