Du bist als Document Specialist geboren oder nicht, es gibt nichts dazwischen. Was es mit diesem Berufsbild auf sich hat erfährst du hier.
Was macht ein Document Specialist?
Zugegeben, die Einleitung mit “Du bist als Document Specialist geboren oder nicht” ist sehr plakativ aber dennoch treffend. Ein Document Specialist im Kontext der Professional Services Firms erhält am Ende, wenn der Fachexperte (z.B. Berater) ihn erstellt hat einen vorproduzierten Text. Das kann ein Statement für ein Magazin sein, eine Broschüre oder auch ein komplexes Gutachten. Diese Dokumente sind oft in großer Geschwindigkeit mit hohem Know How und großer inhaltlicher Expertise erstellt – dabei passieren zwangsläufig Flüchtigkeitsfehler. Als Document Specialist oder auch Copy Editor genannt, verpasst ihr unterschiedlichen Dokumenten den letzten Schliff. Das Augenmerk liegt hier auf den drei Bereichen Formatierung, Rechtschreibung und Stilistik. Kurz gesagt: Ihr übernehmt intern die Arbeit einer Lektorin und Journalistin zugleich. Hier kehren wir zur ursprünglichen These vom Beginn zurück – du bist als Document Specialist geboren oder nicht. Es ist relativ einfach sich in die Position zu versetzen indem man sich selbst fragt und reflektiert: Kann ich mich 8h Stunden am Tag einzig und allein mit Texten beschäftigen? Wenn ja, lies weiter.
Wie werde ich Document Specialist?
Die meisten Beratungsunternehmen haben eine sehr starke Präferenz für Akademiker, da sie zumindest 3 Jahre lang sehr intensiv mit Fachliteratur gearbeitet haben und es gewohnt sind mehrmals pro Jahr wissenschaftliche Texte zu perfektionieren und zu formatieren (Hausarbeiten o.ä.). Gerne gesehen sind Studiengänge aus den Sprach- oder Kommunikationswissenschaften und natürlich der Bereich Marketing allgemein. Grundsätzlich gilt: Wenn ihr nachweisen könnt, dass ihr Erfahrung und Interesse in/an der Bearbeitung komplexer Texte habt solltet ihr euch bewerben.
Wo arbeiten Document Specialists?
Theoretisch produzieren alle Beratungsunternehmen regelmäßig sehr viel Text, Dokumente und Präsentationen, praktisch leisten sich jedoch nicht alle – nicht mal die meisten – eigene Document Specialists. Dieses Berufsbild ist gerade im kommen und schwappt ursprünglich von amerikanischen und britischen Beratungsunternehmen auf den deutschen Markt über. Aufgefallen sind diese Jobs bisher in Berlin, München, Frankfurt und Hamburg, es wird aber auch zunehmend im Mittelstand und an B-Standorten eine derartige Funktion geben.
Entwicklungsmöglichkeiten
Die Funktion es Document Specialist ist eine klassische Support-Funktion ohne Eingliederung in ein hierarchisches System mit klar definierten Aufstiegsmöglichkeiten. Wer sich bewusst für eine Tätigkeit mit reiner Textarbeit entscheidet hat im Normalfall eine hohe Affinität dafür und sieht wenig Gründe, diesen Job bei der nächsten Gelegenheit wieder zu verlassen.
Zukunftsaussichten
Der Job des Document Specialists ist relativ sicher vor der Digitalisierung, da es auch heute bereits sehr gute Rechtschreibprüfungs-Software gibt. Das stilistische Änderungen vorgenommen werden und die logische Konsistenz eines Absatzes von der Software überwacht wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Bei Beratungsunternehmen beginnt dieser Job auch erst Fuß zu fassen, die Anzahl freier Stellen wird sich in den nächsten Jahren noch erhöhen.
Schlüsselkompetenzen
Die wichtigste Kompetenz ist ein stark ausgeprägtes Sprachgefühl. Ein Verständnis und Interesse an wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhängen ist ebenfalls relevant, da euch sonst der Job keinen Spaß machen wird. Genau wie in einer echten journalistischen Redaktion kann es einmal heiß hergehen und lauter werden, ein gewisses Maß an Stressresistenz wäre hier wichtig.