Transaction Lawyer

Transaction Lawyer kommen ursprünglich aus dem englischen Sprachraum und haben vor einigen Jahren den Weg in hiesige Rechtsanwaltskanzleien gefunden. Wiederkehrende, repetitive Aufgaben werden nicht mehr von Rechtsanwälten sondern von Wirtschaftsjuristen übernommen. 

Was macht ein Transaction Lawyer? 

Eine Tätigkeit als Transaction (Support) Lawyer ist eine gute Gelegenheit auf die Beraterseite zu wechseln, ohne ein langwieriges Studium zur Volljuristin zu absolvieren (dessen Ausgang durch die Staatsexamina zudem völlig ungewiss ist). Transaction Lawyer arbeiten fest juristischen Teams zugeordnet und übernehmen wiederkehrende Tätigkeiten im Rahmen von komplexen Beratungsprojekten. Transaction Lawyer arbeiten oft an der Due Diligence mit, übernehmen das juristische Projektmanagement und bearbeiten ausgewählte Fragestellungen in einem speziellen Fachbereich wie z.B. Gesellschaftsrecht. Bei komplexen Transaktionen die Expertise aus verschiedenen Teams wie M&A, Real Estate und Finace benötigen seid ihr die Schnittstelle und vermittelt zwischen den Beteiligten – die Zusammenarbeit kann auch Standort- oder sogar länderübergreifend stattfinden. Das Management von Transaktionsdokumenten (wie Kaufverträgen) und der Organisation der Datenräume obliegt den Transaction Lawyern ebenfalls. Da überwiegend große und internationale Kanzleien Transaction Lawyer beschäftigen wird ein großer Teil der Arbeit auf Englisch abgewickelt. Je nachdem wie tiefgreifend und lange ihr für ein Team arbeitet können die juristischen Fragestellungen auch komplexer werden.

Wie werde ich Transaction Lawyer

Anders als bei Volljuristen ist der Beruf des Transaction Support Lawyers keine geschützte Berufsgruppe und prinzipiell offen für alle. Nahezu alle Großkanzleien stellen für diesen Job jedoch Wirtschaftsjuristen mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) oder einem Master of Laws (LL.M.) ein, obwohl es auch Ausnahmen gibt. Sieht man sich vergleichbare Mitarbeiter in Kanzleien oder die entsprechenden Stellenanzeigen an ist klar, dass man um das Studium fast nicht herumkommt.

Wieviel verdient ein Transaction Lawyer? 

Berufseinsteiger (frische Absolventen des Wirtschaftsrechts) können in den Metropolen Frankfurt, München oder Hamburg mit Gehältern von etwa 50 TEUR rechnen. Die Gehälter liegen damit in etwa auf dem Niveau mancher erfahrenen Assistentin und ist für viele zunächst ein Sidestep. Am Anfang kosten Transaction Lawyer ihr Team zunächst einmal Zeit, bis sie auf ein arbeitsfähiges Niveau ausgebildet werden. Trittsichere Transaction Lawyer, die wenig Anleitung des Anwalts brauchen können auch höhere Gehälter zwischen 70 und 90 TEUR pro Jahre durchsetzen.

Wo arbeiten Transaction Lawyer? 

Transaction Lawyer arbeiten fast ausschließlich in internationalen Großkanzleien, die sich wiederum vermehrt in den Wirtschaftszentren Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, München sowie Hamburg ansiedeln. Auch in Stuttgart oder Bremen gibt es immer wieder Ableger internationaler Sozietäten, die meisten finden sich jedoch in den großen Metropolen. Auch andere Branchen beschäftigen Transaction Lawyer wie der Private Equity oder Venture Capital Bereich. Die meisten arbeiten jedoch trotzdem in Kanzleien. 

Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es 

Die Entwicklungsmöglichkeiten nach oben sind in Kanzleien leider stark begrenzt, da ihr bereits auf der Beraterseite tätig seid und über euch nur noch Volljuristen kommen. Nochmals knapp 10 Jahre zu investieren für die juristische Ausbildung zum Rechtsanwalt scheint da keine Option zu sein. Die beste Möglichkeit innerhalb der Kanzleiwelt Karriere zu machen ist es Erfahrung und Know How zu sammeln, denn je selbstständiger und schneller ihr komplexe, juristische Sachverhalte bearbeiten könnt, desto produktiver seid ihr für euren Arbeitgeber. Einen alternativen Karrieretrack können Unternehmen in der freien Wirtschaft bieten. Manche Unternehmen gehen dazu über, statt Volljuristen starke Wirtschaftsjuristen/ehemalige Transaction Lawyer einzustellen und sich damit Lohnkosten zu sparen.

Dauer

Nachdem ein Studium zum Wirtschaftsjuristen dringend empfohlen wird, müsst ihr mindestens 3 Jahre für so einen Wechsel einplanen. Des Weiteren solltet ihr euch nicht durch das Studium durchmogeln sondern auch mit guten Noten glänzen und tatsächlich etwas lernen. Ihr solltet des Weiteren frühzeitig an euren Englischkenntnissen arbeiten, Serien und Bücher auf Englisch zu verstehen reicht nicht aus um erfolgreich im Job kommunizieren zu können.

Zukunftsaussichten

Der Job des Transaction Support Lawyers wurde ursprünglich aus den Gründen “Kosten” sowie “Verfügbarkeit von Personal” geschaffen. Aufgrund eines steigenden Kostendrucks auf Kanzleien werden Support Lawyer zunehmend mehr nachgefragt werden. Auch nationale Kanzleien experimentieren mit dem Einsatz von Wirtschaftsjuristen bei Transaktionsprojekten, die Nachfrage wird somit tendenziell eher steigen.

Schlüsselkompetenzen

Ein Verständnis von rechtlichen Zusammenhängen und die Fähigkeit mit Gesetzestexten zu arbeiten ist notwendig, um als Transaction Lawyer erfolgreich zu sein. Da der Job überwiegend in englischsprachigen Kanzleien angeboten wird, sind sattelfeste Englischkenntnisse wichtig. Viele Arbeitgeber wissen jedoch, dass die Sprachausbildung an den Hochschulen zu kurz kommt und geben euch eine Schonfrist von 1-2 Jahren um die Defizite aufzuarbeiten.

Andere Bezeichnungen 

Wenn man explizit nach so einem Job sucht, sollte man auch andere Begriffe in die Suche einbeziehen. Geläufig sind ebenso Team Support Lawyer Transaction Lawyer, Transaction Support Specialist oder Transaction Officer. 

moritzblog_redakteur

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