Berufseinsteigerinnen und Aufsteigerinnen haben eins gemeinsam: Im angestrebten Feld haben sie kaum Berufserfahrung. Arbeitgeber hingegen wählen am ehesten nach der Berufserfahrung aus. Du bist also Quer/Neueinsteigerin im Sekretariat oder möchtest in eine andere Position wechseln (z.B. Recruiting der Kanzlei). Es gibt ein paar praxiserprobte Tricks die dir helfen, dich von der breiten Masse abzuheben.
Das Problem
Leider wird sich viel zu wenig Zeit genommen. Ich selbst kenne viele Personaler die einen kurzen Blick auf den Lebenslauf werfen und dann schnell entscheiden “Kann die nicht, Absage”. Arbeitgeber sind leider sehr darauf fixiert, dass die Bewerberin genau den Job den sie machen soll am besten vorher schon gemacht hat. Wie also schafft man den Eintritt in ein neues Feld ohne die nötige Berufserfahrung zu haben?
Tipp 1: Mach dir einen Plan
Suche dir zunächst alle Unternehmen und Positionen in deiner Region zusammen, die den angestrebten Job anbieten. Nimm dir die Zeit und verfasse vernünftige Bewerbungen in denen du argumentierst, warum du diesen Job ausüben kannst. Betone dabei die Stichpunkte in deinem Lebenslauf, die für den neuen Job gefragt sind (z.B. Organisation eines Terminkalenders). Der Aufwand mag hoch erscheinen, wenn du aber erstmal drin bist sind die nächsten Wechsel durchaus leichter. Viele berufserfahrende Mitbewerberinnen sind sich heutzutage zu selbstsicher und schicken oft nur den Lebenslauf oder maximal ein Standard-Anschreiben, bei dem maximal noch der Unternehmensname angepasst wird. Jeder Personaler erkennt diese Blanko Vorlagen sofort. Eine persönliche, individuelle Bewerbung kostet zwar viel Zeit und Mühe, lohnt sich aber enorm.
Tipp 2: Sorge für Visibilität
Bewirb dich großflächig und selbstbewusst auf passende Positionen, auch wenn die gefragte Berufserfahrung vielleicht noch nicht vorhanden ist. Diese Sichtbarkeit öffnet dir bestimmt diverse Chancen, da dich jedes Gespräch weiter bringt. Vielleicht ist auch die Not bei einem Unternehmen groß (“wir brauchen jetzt eine Executive Assistant”) sodass Abstriche gemacht werden. Sich aus Angst vor Absagen nur auf ideal passende Jobs zu bewerben schränkt hier deine Möglichkeiten stark ein. Übertreibe es aber nicht mit dem Selbstbewusstsein: Eine Bewerbung auf eine Personalleiter-Funktion ist dann doch zu viel des Guten ohne die nötige Expertise.
Tipp 3: Häng dich rein und sorge für gute Noten
Oftmals qualifizierst du dich durch eine Weiterbildung auf den nächsten Job. Wenn dein neuer Arbeitgeber keine praktische Berufserfahrung in dem Bereich von dir erwarten kann, hat er lediglich die Abschlussnote (falls vorhanden) von dieser Weiterbildung als Entscheidungskriterium. Die Noten sollten sich hier schon im Bereich “gut” bis „sehr gut“ bewegen.
Tipp 4: Die Gehaltsfrage
Versuche nicht mit überzogenen Gehältern zu bluffen, dafür alleine machst du den Aufstieg bzw. Einstieg nicht. Kaum etwas ist weniger interessant vergütet als reguläre Entry-Level-Positionen. Verzock dich also nicht beim Gehalt. Wenn du verschiedene Angebote zur Auswahl hast mach die Entscheidung bitte nicht vom Gehalt abhängig. Die Gehaltssteigerungen durch eine gute Karriere sind beim richtigen Arbeitgeber weitaus mehr Wert als 500 Euro mehr pro Monat bei einem schlechten Arbeitgeber.

